Künstlicher Intelligenz fehlt allzu oft das Vertrauen
30. Juli 2025 // 4 min Lesezeit
Künstliche Intelligenz soll zwar die Produktivität steigern, aber dennoch zeigen sich die meisten Mitarbeiter von den Versprechungen durch die Technologie enttäuscht. 59 Prozent glauben, dass diese Technologie deutlich überbewertet wird. So lautet das Ergebnis des Forschungsberichts The Pulse of Work in 2025: Trends, Wahrheiten und die praktische Anwendbarkeit von KI, den GoTo, ein Anbieter für Cloud-Kommunikation und IT-Lösungen, in Zusammenarbeit mit Workplace Intelligence durchgeführt hat. Grundlage der Studie ist eine Umfrage, an der von Februar bis April dieses Jahres 2.500 Arbeitnehmer weltweit teilgenommen haben. Unter den Befragten sind 1.250 Vollzeit-Wissensarbeiter und 1.250 IT-Entscheider aus den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Indien, Mexiko und Brasilien.
Die Zurückhaltung in Sachen Künstliche Intelligenz liegt nach Ansicht der Studienautoren daran, dass die befragten Mitarbeiter die verfügbaren Tools nicht optimal nutzen. 90 Prozent geben zu, das Potenzial dieser Werkzeuge nicht voll auszuschöpfen. 77 Prozent wissen nicht, wie sie die Tools praktisch in ihren Arbeitsalltag integrieren. Dabei schätzen die Befragten, dass sie täglich 3,2 Stunden pro Tag – also 16 Stunden pro Woche – mit Aufgaben verbringen, die Künstliche Intelligenz übernehmen könnte.
„Viele Arbeitnehmer, die intelligente IT-Systeme nutzen, sehen deutliche Produktivitätsgewinne“, berichtet Rich Veldran, CEO von GoTo. „Trotz dieser Vorteile zeigt unsere Studie, dass die Menschen Künstliche Intelligenz immer noch als überbewertet ansehen. Viele erkennen zwar den Wert dieser Technologie, sie sehen aber noch nicht als die revolutionäre Veränderung, die ihnen versprochen wurde. “ Diese Diskrepanz bestehe wahrscheinlich deshalb, weil viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zugeben, dass sie das volle Potenzial von dieser Systeme nicht erkennen oder nicht wissen, wie sie es in der Praxis einsetzen.
Die Lösung liegt laut Veldran auf der Hand: „Unternehmen müssen nicht nur den Zugang zu intelligenter Software ermöglichen, sondern auch dafür sorgen, dass die Mitarbeiter über die richtigen Tools und die richtige Ausbildung verfügen. Indem sie Teams mit effektiven Schulungen und klaren Richtlinien ausstatten, befähigen Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu, die transformative Wirkung dieser Technologie zu nutzen.“
Bei den Studienergebnissen hinsichtlich des Umgangs mit Künstlicher Intelligenz stechen drei Punkte heraus:
1. Sensible Bereiche statt Effizienzbooster
7 Prozent der Mitarbeiter nutzen Künstliche Intelligenz nicht für effizienteres Arbeiten im Tagesgeschäft, sondern für kritische Bereiche: 21 Prozent setzen sie für emotional anspruchsvolle Aufgaben ein, 14 Prozent für sicherheitsrelevante Tätigkeiten und 6 Prozent für ethische oder sensible Aufgaben – obwohl sie wissen, dass sie KI hierfür nicht verwenden sollten. Beunruhigend: 80 dieser Mitarbeiter bereuen den Einsatz dieser IT-Systeme in solchen Bereichen nicht.
2. Das Vertrauen in die Tools fehlt
82 Prozent der Mitarbeiter haben wenig Vertrauen in die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von intelligenten IT-Tools. 70 Prozent berichten, dass die Ergebnisse häufig nachbearbeitet werden müssen.
3. Kleinere Unternehmen hinken hinterher
In Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern nutzen 74 Prozent der Beschäftigten Künstliche Intelligenz. Allerdings wissen 40 Prozent der Angestellten in kleinen und mittleren Unternehmen nicht, wie diese Systeme ihnen Zeit sparen oder die Arbeitsprozesse verbessern. In größeren Unternehmen setzen dagegen fast 84 Prozent derartige Tools ein.
Mit dem Lebensalter der Mitarbeiter haben diese Probleme laut Studie eher wenig zu tun: „Entgegen der Erwartung haben nicht nur ältere Arbeitnehmer Schwierigkeiten mit intelligenter Software“, berichtet Dan Schawbel, Managing Partner bei Workplace Intelligence. „Auch jüngere Mitarbeiter nutzen diese Tools nicht in vollem Umfang. 74 Prozent der Generation Z geben zu, nicht vertraut mit dem praktischen Einsatz in der täglichen Arbeit zu sein. Das zeigt, wie wichtig es ist, alle Generationen mit den nötigen Werkzeugen und Schulungen auszustatten, um Künstliche Intelligenz sicher und effektiv zu nutzen.“
Auch manch eine SAP-Fachkraft zeigt sich skeptisch, was den aktuellen Hype rund um Künstliche Intelligenz betrifft. Weniger skeptisch sind die begehrten, aber raren SAP-Profis allerdings dann, wenn sie an konkreten Cases und Projekten arbeiten und dazu beitragen können, dass bei allen Projekten hohe Sicherheitsstandards gewährleistet sind.
Ein Erfolgshebel für den Projekterfolg ist die strategische Implementierung. Bei Künstlicher Intelligenz ist das bislang nicht immer der Fall: 21 Prozent der von GoTo und Workplace Intelligence befragten IT-Leiter geben zu, dass ihr Unternehmen diese Technologie nur deshalb einführt, nur weil sie zeitgemäß erscheint – ohne sorgfältige Planung oder klares Ziel.
Den erfolgversprechenden Ansatz erläutert Thomas Wieberneit, Inhaber des Consultinghauses AheadCRM LLC: „Formulieren Sie individuelle Schlüsselkennzahlen und erstellen Sie einen Anwendungsfall um diese herum. Identifizieren Sie die dringendsten Szenarien, bauen Sie einen Prototyp und messen Sie das Ergebnis. Gehen Sie von dort aus Schritt für Schritt vor.“
Vorkonfigurierte Anwendungsfälle erleichtern ein solches Vorgehen: „Nach und nach werden Szenarien für Künstliche Intelligenz, die über simple Anwendungsfälle hinausgehen, in ERP- und CRM-Systeme integriert“, erläutert Wieberneit. „Dies reduziert die Gesamtbetriebskosten und die Zeit bis zur Wertschöpfung.
Foto von bruce mars auf Unsplash
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